Donnerstag, 22. Dezember 2011

Video der Woche 22.12.11 - The Cove - Die Bucht

Hallo liebe Leute! Ab heute möchte ich diesem Blog eine weitere Facette hinzufügen, das "Video der Woche". Hierbei werde ich verschiedene Videobeiträge, Dokumentation, Interviews u.Ä. aus verschiedenen Quellen posten. Es werden nicht immer aktuelle Beiträge sein, jedoch ist dies meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend, da die Themen äusserst vielschichtig sein werden und somit hoffentlich auch verschiedene Interessen ansprechen. Ich hoffe dass dies auf eure Zustimmung trifft und freue mich auf eure Kommentare!

Den Anfang macht eine Dokumentation, die ich erst letztens gesehen habe und die mich extrem aufgewühlt hat. Sie heisst The Cove - Die Bucht.


Es handelt sich um einen Doku-Thriller, der aufzeigt wie Delfine in eine japanische Bucht getrieben und massakriert werden. Sicherlich ist diese Dokumentation (besonders gegen Ende) nichts für zarte Gemüter, jedoch empfinde ich es als unsere Pflicht genau solche Verbrechen gegen Tiere und Natur aufzuzeigen und so vielen Menschen wie möglich vor Auge zu führen. Sicherlich hört man viel über solche Dinge und empfindet es als schrecklich und trotzdem gerät dies in Vergessenheit, während tagtäglich diese furchtbaren Gräueltaten fortgeführt werden. Also verbreitet solche Videos, Dokumentationen, Filme oder Artikel in eurem Freundeskreis/Bekanntenkreis und helft somit diese Missstände aufzuzeigen.

Nachfolgend werde ich ein paar Informationen aus dem Inhalt der DVD-Verpackung hier zur Verfügung stellen und mit ein paar Fotos versehen. Wenn ihr Interesse habt, dann viel Spaß beim Lesen.



Die Dokumentation umfasst bei Youtube 10 Teile mit jeweils ca. 9 Minuten Laufzeit.



Was passiert in der Bucht? Das Wichtigste zur Delfinjagd


  • Der kommerzielle Walfang wurde 1986 weltweit verboten. Obwohl Delfine Zahnwale sind, hat das Verbot durch die Internationale Walfangkommission für diese Gruppe keine Gültigkeit. In vielen Regionen ist die Jagd auf Delfine immer noch legal, so z.B. in Japan oder in den zu Dänemark gehörenden Färöer Inseln.
  • Jährlich werden in Japan bis zu 23 000 Kleinwale getötet, der Großteil davon - Dall-Hafenschweinswale - mittels Handharpunen auf offenem Meer. Aber auch Tausende Delfine bei Treibjagden in Küstenlagunen und Buchten.


  • Delfinjagden finden statt, um sowohl lebende Delfine für Vergnügungsparks zu fangen, als auch um Delfinfleisch zu vermarkten. Dabei enthält es oft Gifte wie Quecksilber und PCB in gesundheitsschädigenden Konzentrationen und hat einen tiefen Marktwert. Aus diesem Grund wird ein Teil des Delfinfleisches auch zu Walfleisch umdeklariert, da dies teurer verkauft werden kann.
  • Ein lebender Delfin, der für einen Vergnügungspark gefangen und trainiert wird, bringt bis zu 150 000 Dollar ein. Ein getöteter Delfin bringt im Handel hingegen nur 600 Dollar.


  • In Küstengegenden werden Delfine mit "Treibjagd"-Techniken gefangen. Dabei werden die über ein sensibles Gehör verfügenden Delfine durch laute Schläge in Panik versetzt und Richtung Küste getrieben. Die Buchten werden abgezäunt und somit der Fluchtweg der Delfine unterbunden. Ihr Schicksal wird dann von Tiertrainern besiegelt, die entscheiden, welche Delfine sie kaufen.
  • Sobald ein Delfin für einen Vergnügungspark oder ein "Schwimmprogramm mit Delfinen" ausgewählt wurde, wird er von seiner Familieneinheit getrennt, in Lastwagen und Flugzeuge geladen und vom Ozean in weit entfernte Beckenanlagen transportiert.
  • Die Sterblichkeitsrate bei wild gefangenen Delfinen ist sehr hoch, insbesondere in den ersten beiden Jahren nach der Gefangennahme. Viele Delfine sind nicht in der Lage, sich an die dramatische Veränderung ihrer Lebensbedingungen - von der freien Wildbahn auf ein Leben in winzigen Betonbecken oder in kleinen abgezäunten Arealen fernab von ihren sozialen Einheiten - anzupassen.


  • Delfine, die nicht von und für Delfinarien selektiert werden, sind leichtes Ziel für die lokalen Fischer, die sie für einen geringen Preis töten. Üblicherweise werden sie aus nächster Nähe mit Speeren, Messern und Haken getötet.


  • Zu den Delfinen, die bei der Jagd in Taiji getötet werden, zählen der Große Tümmler, Streifendelfine, Fleckendelfine und Rundkopfdelfine sowie Kleine Schwertwale und Kurzflossen-Grindwale. Zahlreiche der getöteten Arten gelten als regional stark gefährdet.
Großer Tümmler




Streifendelfin




Fleckendelfin




Rundkopfdelfin




Kleiner Schwertwal




Kurzflossen-Grindwal

  • Das ökonomische Hauptmotiv der Delfinjagd ist das milliardenschwere Geschäft mit den Vergnügungsparks. Es bietet den Fischern die Grundlage für die Schlachtungen und den Verkauf auf dem Fischmarkt.
  • Den meisten Bürgern in Japan sind weder die Delfinmassaker noch der gravierende Vergiftungsgrad von Delfinfleisch bekannt. Trotzdem unterstützt die japanische Regierung weiterhin die Delfinjagd und hat bislang erfolgreich verhindert, dass die Internationale Walfangkommission auch die Jagd auf Kleinwale reguliert bzw. diese verbietet.
  • Seit über 20 Jahren werden Delfine in der so genannten Delfintherapie (engl. dolphinassisted therapy, DAT) zur Behandlung von verschiedenen geistigen und körperlichen Behinderungen vor allem bei Kindern eingesetzt. Immer wieder wird über wahre Wunder berichtet, die die DAT bei den verschiedensten Erkrankungen bewirken soll, womit verständlicherweise große Hoffnungen und Erwartungen bei Betroffenen geweckt werden. Bis heute konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, dass die Therapie mit Delfinen bessere Erfolge erzielt als die Therapie mit domestizierten Tieren wie Pferden oder Hunden. Auch internationale Fachleute vermögen keinen Unterschied auszumachen zwischen den entsprechenden Ergebnissen. Hingegen widerlegen neue Studien die Annahme, dass sich Delfine besonders für kranke Menschen interessieren und sich deshalb vermehrt mit ihnen abgeben würden. Vielmehr zeigten Beobachtungen der Delfine während Therapiesitzungen, dass die Tiere deutlich unter Stress stehen und versuchen, den Menschen auszuweichen.



Die Menschen der Meere - Eine kurze Geschichte über das Verhältnis zwischen Mensch und Delfin


Im Mittelpunkt von "Die Bucht" steht das rätselhafte, oft liebevolle und manchmal gewaltsame Verhältnis zwischen Mensch und Delfin, das sich im Laufe der Geschichte von Neugier, ehrfürchtiger Anbetung bis hin zum massenhaften Töten bewegte.


Delfine haben den Menschen seit dem Moment fasziniert, als er sich den unermesslichen, unentdeckten Weiten der Meere zuwandte und dabei Bekanntschaft mit diesem ebenso eleganten wie intelligenten Lebewesen machte. Lebewesen, die Anzeichen von Denken, Fühlen und Lieben an den Tag legen und damit scheinbar zwei unserer liebsten menschlichen Eigenschaften besitzen:
Mitgefühl und Lebensfreude.


Man kann die vielen Gemeinsamkeiten mit uns nicht ignorieren. Wie Menschen leben auch Delfine in engen sozialen Gruppierungen, den sogenannten "Schulen" und sie ziehen ihre Jungen mit großer Fürsorge und hohem Zeitaufwand auf. Jeder Delfin hat einen einzigartigen Stimmklang und sie kommunizieren durch ein hochentwickeltes System von Klicks und Pfiffen, das wie eine Sprache zu funktionieren scheint. Sie sind sehr bewandert im Nutzen von Werkzeugen - eine Fähigkeit, die früher nur Menschen zugeschrieben wurde.

Angesichts all dieser Ähnlichkeiten ist es nicht überraschend, dass Delfine die Menschen seit frühester Zeit fasziniert haben. Unzählige Geschichten ranken sich um Seefahrer der Antike, die von Delfinen beschützt und geleitet wurden. In Südafrika hat man prähistorische Zeichnungen von Delfinen entdeckt, während in Indien Hindus den Flussdelfin lange als Gottheit verehrten. Die Griechen sahen Delfine als göttliche Glücksboten und der Philosoph Aristoteles studierte ihr Verhalten (Anmerkung meinerseits: Das Töten eines Delfins wurde im alten Griechenland mit der Todesstrafe geahndet). Römische Münzen zeigen einen Jungen, der auf dem Rücken eines Delfins reitet und die Maori in Neuseeland nannten Delfine "die Menschen der Meere".


Doch genauso lange wie Delfine von Menschen bewundert und respektiert werden, werden sie auch von ihnen gejagt. Archäologen haben gezeigt, dass eine Reihe von prähistorischen Kulturen Delfine vorrangig als Hauptnahrungsquelle nutzten und mit primitiven Booten und Waffen Delfine jagten.

Heutzutage sehen sich Delfine größtenteils aus einem anderen Grund verfolgt - sie sind im Zentrum einer Multimilliarden-Dollar-Unterhaltungsindustrie, die sie als Hauptdarsteller in Entertainment-Parks und Shows missbraucht. Zudem wird ihre Intelligenz derart hoch eingeschätzt, dass sie auch vom Militär eingesetzt werden - sowohl die amerikanische als auch die russische Kriegmarine haben versucht, Delfine zu trainieren, Minen zu setzen und Schiffe anzugreifen.


Doch sind Delfine in solchen Vorhaben unsere willigen Partner - oder werden sie einem ethisch problematischen Freiheitsentzug unterworfen? Das Thema bleibt hochgradig kontrovers. Ganz allgemein sind Delfine nicht gut für ein Leben in Gefangenschaft geschaffen. Körperlich sind sie viel eher anfällig für Krankheiten und Tod durch fangbedingte Traumata, Lungenentzündungen, Geschwüre und Chlorvergiftungen als irgendein anderes Meereslebewesen. Doch der mögliche psychologische Schaden ist noch viel beunruhigender.

Ein in freier Wildbahn lebender Delfin legt täglich rund 100 Kilometer zurück, taucht bis zu 300 Meter tief und kommuniziert während der Jagd und Nahrungssuche mit Hunderten seiner Artgenossen. Doch in Gefangenschaft können sie nur im Kreis schwimmen, ein paar Meter tauchen, bevor sie auf Beton stoßen, mit einigen wenigen Delfinen kommunizieren, mit denen sie nichts verbindet und sie sind gezwungen, sich von totem Fisch zu ernähren, was sie manchmal verweigern. Im Ozean leben sie in einer Welt voller Geräusche, doch ihr Sonar, das in den Weiten der Unterwasserwelt so gut funktioniert, wird im schmalen Tank zur Belastung. Denn dort wird der Schall buchstäblich von der Wand zurückgeworfen und verursacht potentiell weitere Traumata.


Trotz ihres scheinbaren Lächelns weisen viele Delfine in Gefangenschaft Anzeichen von Depressionen und Verwirrung auf, was zu der Frage führt, wie genau wir sie in Gefangenschaft überhaupt kennen lernen können.

Menschen haben Delfine auch auf weniger offensichtliche Art geschadet. Ihr Lebensraum wurde durch industrielle Giftstoffe, die weltweit in Gewässer abgeleitet werden, unwiederbringlich verändert. Als Folge haben Biologen höhere Sterberaten, eine Zunahme von Krankheiten und reduzierte Geburtenraten beobachtet. Autopsien haben gezeigt, dass viele Delfine gesundheitsgefährdende Mengen an Giften wie Quecksilber und PCB in sich tragen. Weitere Gefahren für Delfine durch den Menschen sind Fischernetzem in denen sie sich verfangen, massiver Fischfang, der den Bestand der Fische dezimiert, von denen sie sich ernähren, Lärm von Militär und Schiffen sowie eine Veränderung ihres Lebensraums durch den Klimawandel.


Die Welt bleibt weiterhin in Delfine verliebt. Diese intelligente, soziale Spezies kann gar nicht anders, als uns in Erstaunen zu versetzen und zu erfreuen, indem sie uns an das Beste unserer eigenen Menschlichkeit erinnert. Doch unser Einfluss auf Delfine wirft auch grundlegende Fragen über das Verhältnis des Menschen zur Natur und unsere Führungsrolle auf unserem Planeten auf. Eine Sache jedenfalls ist unbestritten: dass das Schicksal von Mensch und Delfin immer miteinander verknüpft sein wird. Denn unser beider Zukunft hängt ab von der Gesundheit und der Artenvielfalt der Ozeane.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen