Donnerstag, 29. Dezember 2011

Video der Woche 29.12.11 - Kaufen für die Müllhalde


Heute poste ich eine Reportage, die einem wirklich die Augen öffnet. Man regt sich bei manchen Produkten, die überraschend schnell kaputt gehen ja manchmal auf, dass diese so konzipiert seien, dass sie dies tun. Nun, die Erklärung dafür ist: manche dieser besagten Produkte SIND so konzipiert, dass sie früh kaputt gehen. Dies ist der geheime Motor des Kapitalismus bzw. des Materialismus, der davon lebt, dass Menschen immer mehr kaufen bzw. konsumieren. Und der Müll, d.h. der Elektroschrott landet in Afrika, der dort die Umwelt belastet! Schaut euch diese Dokumentation an, liebe Leute! Ich habe selten solch eine gut recherchierte Reportage gesehen! Nachfolgend steht die Beschreibung des Videos bei Youtube und natürlich der Link. Viel Spaß!


Beschreibung des Videos bei Youtube:

Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone - bei den meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, um die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft."

Gestützt auf mehr als drei Jahre dauernde Recherchen, erzählt die Dokumentation die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Die beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung des Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt die Dokumentation die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmen vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten.





Mittwoch, 28. Dezember 2011

Zitat der Woche 28.12.11 - Platon



Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diesen tauschen, hat am Ende jeder zwei neue Gedanken.

(Platon)









Donnerstag, 22. Dezember 2011

Video der Woche 22.12.11 - The Cove - Die Bucht

Hallo liebe Leute! Ab heute möchte ich diesem Blog eine weitere Facette hinzufügen, das "Video der Woche". Hierbei werde ich verschiedene Videobeiträge, Dokumentation, Interviews u.Ä. aus verschiedenen Quellen posten. Es werden nicht immer aktuelle Beiträge sein, jedoch ist dies meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend, da die Themen äusserst vielschichtig sein werden und somit hoffentlich auch verschiedene Interessen ansprechen. Ich hoffe dass dies auf eure Zustimmung trifft und freue mich auf eure Kommentare!

Den Anfang macht eine Dokumentation, die ich erst letztens gesehen habe und die mich extrem aufgewühlt hat. Sie heisst The Cove - Die Bucht.


Es handelt sich um einen Doku-Thriller, der aufzeigt wie Delfine in eine japanische Bucht getrieben und massakriert werden. Sicherlich ist diese Dokumentation (besonders gegen Ende) nichts für zarte Gemüter, jedoch empfinde ich es als unsere Pflicht genau solche Verbrechen gegen Tiere und Natur aufzuzeigen und so vielen Menschen wie möglich vor Auge zu führen. Sicherlich hört man viel über solche Dinge und empfindet es als schrecklich und trotzdem gerät dies in Vergessenheit, während tagtäglich diese furchtbaren Gräueltaten fortgeführt werden. Also verbreitet solche Videos, Dokumentationen, Filme oder Artikel in eurem Freundeskreis/Bekanntenkreis und helft somit diese Missstände aufzuzeigen.

Nachfolgend werde ich ein paar Informationen aus dem Inhalt der DVD-Verpackung hier zur Verfügung stellen und mit ein paar Fotos versehen. Wenn ihr Interesse habt, dann viel Spaß beim Lesen.



Die Dokumentation umfasst bei Youtube 10 Teile mit jeweils ca. 9 Minuten Laufzeit.



Was passiert in der Bucht? Das Wichtigste zur Delfinjagd


  • Der kommerzielle Walfang wurde 1986 weltweit verboten. Obwohl Delfine Zahnwale sind, hat das Verbot durch die Internationale Walfangkommission für diese Gruppe keine Gültigkeit. In vielen Regionen ist die Jagd auf Delfine immer noch legal, so z.B. in Japan oder in den zu Dänemark gehörenden Färöer Inseln.
  • Jährlich werden in Japan bis zu 23 000 Kleinwale getötet, der Großteil davon - Dall-Hafenschweinswale - mittels Handharpunen auf offenem Meer. Aber auch Tausende Delfine bei Treibjagden in Küstenlagunen und Buchten.


  • Delfinjagden finden statt, um sowohl lebende Delfine für Vergnügungsparks zu fangen, als auch um Delfinfleisch zu vermarkten. Dabei enthält es oft Gifte wie Quecksilber und PCB in gesundheitsschädigenden Konzentrationen und hat einen tiefen Marktwert. Aus diesem Grund wird ein Teil des Delfinfleisches auch zu Walfleisch umdeklariert, da dies teurer verkauft werden kann.
  • Ein lebender Delfin, der für einen Vergnügungspark gefangen und trainiert wird, bringt bis zu 150 000 Dollar ein. Ein getöteter Delfin bringt im Handel hingegen nur 600 Dollar.


  • In Küstengegenden werden Delfine mit "Treibjagd"-Techniken gefangen. Dabei werden die über ein sensibles Gehör verfügenden Delfine durch laute Schläge in Panik versetzt und Richtung Küste getrieben. Die Buchten werden abgezäunt und somit der Fluchtweg der Delfine unterbunden. Ihr Schicksal wird dann von Tiertrainern besiegelt, die entscheiden, welche Delfine sie kaufen.
  • Sobald ein Delfin für einen Vergnügungspark oder ein "Schwimmprogramm mit Delfinen" ausgewählt wurde, wird er von seiner Familieneinheit getrennt, in Lastwagen und Flugzeuge geladen und vom Ozean in weit entfernte Beckenanlagen transportiert.
  • Die Sterblichkeitsrate bei wild gefangenen Delfinen ist sehr hoch, insbesondere in den ersten beiden Jahren nach der Gefangennahme. Viele Delfine sind nicht in der Lage, sich an die dramatische Veränderung ihrer Lebensbedingungen - von der freien Wildbahn auf ein Leben in winzigen Betonbecken oder in kleinen abgezäunten Arealen fernab von ihren sozialen Einheiten - anzupassen.


  • Delfine, die nicht von und für Delfinarien selektiert werden, sind leichtes Ziel für die lokalen Fischer, die sie für einen geringen Preis töten. Üblicherweise werden sie aus nächster Nähe mit Speeren, Messern und Haken getötet.


  • Zu den Delfinen, die bei der Jagd in Taiji getötet werden, zählen der Große Tümmler, Streifendelfine, Fleckendelfine und Rundkopfdelfine sowie Kleine Schwertwale und Kurzflossen-Grindwale. Zahlreiche der getöteten Arten gelten als regional stark gefährdet.
Großer Tümmler




Streifendelfin




Fleckendelfin




Rundkopfdelfin




Kleiner Schwertwal




Kurzflossen-Grindwal

  • Das ökonomische Hauptmotiv der Delfinjagd ist das milliardenschwere Geschäft mit den Vergnügungsparks. Es bietet den Fischern die Grundlage für die Schlachtungen und den Verkauf auf dem Fischmarkt.
  • Den meisten Bürgern in Japan sind weder die Delfinmassaker noch der gravierende Vergiftungsgrad von Delfinfleisch bekannt. Trotzdem unterstützt die japanische Regierung weiterhin die Delfinjagd und hat bislang erfolgreich verhindert, dass die Internationale Walfangkommission auch die Jagd auf Kleinwale reguliert bzw. diese verbietet.
  • Seit über 20 Jahren werden Delfine in der so genannten Delfintherapie (engl. dolphinassisted therapy, DAT) zur Behandlung von verschiedenen geistigen und körperlichen Behinderungen vor allem bei Kindern eingesetzt. Immer wieder wird über wahre Wunder berichtet, die die DAT bei den verschiedensten Erkrankungen bewirken soll, womit verständlicherweise große Hoffnungen und Erwartungen bei Betroffenen geweckt werden. Bis heute konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, dass die Therapie mit Delfinen bessere Erfolge erzielt als die Therapie mit domestizierten Tieren wie Pferden oder Hunden. Auch internationale Fachleute vermögen keinen Unterschied auszumachen zwischen den entsprechenden Ergebnissen. Hingegen widerlegen neue Studien die Annahme, dass sich Delfine besonders für kranke Menschen interessieren und sich deshalb vermehrt mit ihnen abgeben würden. Vielmehr zeigten Beobachtungen der Delfine während Therapiesitzungen, dass die Tiere deutlich unter Stress stehen und versuchen, den Menschen auszuweichen.



Die Menschen der Meere - Eine kurze Geschichte über das Verhältnis zwischen Mensch und Delfin


Im Mittelpunkt von "Die Bucht" steht das rätselhafte, oft liebevolle und manchmal gewaltsame Verhältnis zwischen Mensch und Delfin, das sich im Laufe der Geschichte von Neugier, ehrfürchtiger Anbetung bis hin zum massenhaften Töten bewegte.


Delfine haben den Menschen seit dem Moment fasziniert, als er sich den unermesslichen, unentdeckten Weiten der Meere zuwandte und dabei Bekanntschaft mit diesem ebenso eleganten wie intelligenten Lebewesen machte. Lebewesen, die Anzeichen von Denken, Fühlen und Lieben an den Tag legen und damit scheinbar zwei unserer liebsten menschlichen Eigenschaften besitzen:
Mitgefühl und Lebensfreude.


Man kann die vielen Gemeinsamkeiten mit uns nicht ignorieren. Wie Menschen leben auch Delfine in engen sozialen Gruppierungen, den sogenannten "Schulen" und sie ziehen ihre Jungen mit großer Fürsorge und hohem Zeitaufwand auf. Jeder Delfin hat einen einzigartigen Stimmklang und sie kommunizieren durch ein hochentwickeltes System von Klicks und Pfiffen, das wie eine Sprache zu funktionieren scheint. Sie sind sehr bewandert im Nutzen von Werkzeugen - eine Fähigkeit, die früher nur Menschen zugeschrieben wurde.

Angesichts all dieser Ähnlichkeiten ist es nicht überraschend, dass Delfine die Menschen seit frühester Zeit fasziniert haben. Unzählige Geschichten ranken sich um Seefahrer der Antike, die von Delfinen beschützt und geleitet wurden. In Südafrika hat man prähistorische Zeichnungen von Delfinen entdeckt, während in Indien Hindus den Flussdelfin lange als Gottheit verehrten. Die Griechen sahen Delfine als göttliche Glücksboten und der Philosoph Aristoteles studierte ihr Verhalten (Anmerkung meinerseits: Das Töten eines Delfins wurde im alten Griechenland mit der Todesstrafe geahndet). Römische Münzen zeigen einen Jungen, der auf dem Rücken eines Delfins reitet und die Maori in Neuseeland nannten Delfine "die Menschen der Meere".


Doch genauso lange wie Delfine von Menschen bewundert und respektiert werden, werden sie auch von ihnen gejagt. Archäologen haben gezeigt, dass eine Reihe von prähistorischen Kulturen Delfine vorrangig als Hauptnahrungsquelle nutzten und mit primitiven Booten und Waffen Delfine jagten.

Heutzutage sehen sich Delfine größtenteils aus einem anderen Grund verfolgt - sie sind im Zentrum einer Multimilliarden-Dollar-Unterhaltungsindustrie, die sie als Hauptdarsteller in Entertainment-Parks und Shows missbraucht. Zudem wird ihre Intelligenz derart hoch eingeschätzt, dass sie auch vom Militär eingesetzt werden - sowohl die amerikanische als auch die russische Kriegmarine haben versucht, Delfine zu trainieren, Minen zu setzen und Schiffe anzugreifen.


Doch sind Delfine in solchen Vorhaben unsere willigen Partner - oder werden sie einem ethisch problematischen Freiheitsentzug unterworfen? Das Thema bleibt hochgradig kontrovers. Ganz allgemein sind Delfine nicht gut für ein Leben in Gefangenschaft geschaffen. Körperlich sind sie viel eher anfällig für Krankheiten und Tod durch fangbedingte Traumata, Lungenentzündungen, Geschwüre und Chlorvergiftungen als irgendein anderes Meereslebewesen. Doch der mögliche psychologische Schaden ist noch viel beunruhigender.

Ein in freier Wildbahn lebender Delfin legt täglich rund 100 Kilometer zurück, taucht bis zu 300 Meter tief und kommuniziert während der Jagd und Nahrungssuche mit Hunderten seiner Artgenossen. Doch in Gefangenschaft können sie nur im Kreis schwimmen, ein paar Meter tauchen, bevor sie auf Beton stoßen, mit einigen wenigen Delfinen kommunizieren, mit denen sie nichts verbindet und sie sind gezwungen, sich von totem Fisch zu ernähren, was sie manchmal verweigern. Im Ozean leben sie in einer Welt voller Geräusche, doch ihr Sonar, das in den Weiten der Unterwasserwelt so gut funktioniert, wird im schmalen Tank zur Belastung. Denn dort wird der Schall buchstäblich von der Wand zurückgeworfen und verursacht potentiell weitere Traumata.


Trotz ihres scheinbaren Lächelns weisen viele Delfine in Gefangenschaft Anzeichen von Depressionen und Verwirrung auf, was zu der Frage führt, wie genau wir sie in Gefangenschaft überhaupt kennen lernen können.

Menschen haben Delfine auch auf weniger offensichtliche Art geschadet. Ihr Lebensraum wurde durch industrielle Giftstoffe, die weltweit in Gewässer abgeleitet werden, unwiederbringlich verändert. Als Folge haben Biologen höhere Sterberaten, eine Zunahme von Krankheiten und reduzierte Geburtenraten beobachtet. Autopsien haben gezeigt, dass viele Delfine gesundheitsgefährdende Mengen an Giften wie Quecksilber und PCB in sich tragen. Weitere Gefahren für Delfine durch den Menschen sind Fischernetzem in denen sie sich verfangen, massiver Fischfang, der den Bestand der Fische dezimiert, von denen sie sich ernähren, Lärm von Militär und Schiffen sowie eine Veränderung ihres Lebensraums durch den Klimawandel.


Die Welt bleibt weiterhin in Delfine verliebt. Diese intelligente, soziale Spezies kann gar nicht anders, als uns in Erstaunen zu versetzen und zu erfreuen, indem sie uns an das Beste unserer eigenen Menschlichkeit erinnert. Doch unser Einfluss auf Delfine wirft auch grundlegende Fragen über das Verhältnis des Menschen zur Natur und unsere Führungsrolle auf unserem Planeten auf. Eine Sache jedenfalls ist unbestritten: dass das Schicksal von Mensch und Delfin immer miteinander verknüpft sein wird. Denn unser beider Zukunft hängt ab von der Gesundheit und der Artenvielfalt der Ozeane.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Zitat der Woche 21.12.11 - Heinemann


Wer mit dem Finger auf andere zeigt, sollte nicht vergessen, dass dabei immer drei Finger seiner Hand auf ihn selbst gerichtet sind.

(Gustav Heinemann)








Donnerstag, 15. Dezember 2011

Zitat der Woche 14.12.11 - Lao-Tse



Pflichtbewusstsein ohne Liebe macht verdrießlich
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart
Wahrhaftigkeit ohne Liebe macht kritiksüchtig
Klugheit ohne Liebe macht betrügerisch
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch
Macht ohne Liebe macht grausam
Ehre ohne Liebe macht hochmütig
Besitz ohne Liebe macht geizig
Glaube ohne Liebe macht fanatisch

(Lao-Tse)






Mittwoch, 7. Dezember 2011

Zitat der Woche 07.12.11 - Einstein



Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.


(Albert Einstein)

Mittwoch, 30. November 2011

Zitat der Woche 30.11.11 - Gandhi



Die Erde hat genug für die Bedürfnisse eines jeden Menschen, aber nicht für seine Gier.


(Mahatma Gandhi)




Mittwoch, 23. November 2011

Mittwoch, 16. November 2011

Zitat der Woche 16.11.11 - V wie Vendetta

Heute führe ich eine neue Rubrik in diesem Blog ein, nämlich das Zitat bzw. den Spruch der Woche. Diese meist kurzen, jedoch oft tiefsinnigen Zitate sollen zum Nachdenken anregen und uns verschiedene Sichtweisen näher bringen und somit unseren Horizont  bzw. unser Bewusstsein erweitern. Have fun ;)



Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben.

(aus "V wie Vendetta")


Dienstag, 8. November 2011

Occupy-Bewegung

Hallo liebe Leute,

Aus aktuellem Anlass dreht sich dieser Post um die Occupy-Bewegung, die zur Zeit für Aufsehen sorgt. Den Anfang nahm diese Protestbewegung am 17. September 2011 an der Wall Street in New York. Seit den Aufständen bzw. Demonstrationen in der arabischen Welt Anfang des Jahres (bekannt als arabischer Frühling) ist die Macht des Protestes wieder in unser Bewusstsein gelangt. Ich werde in späteren Posts noch auf weitere Demonstrationen und daraus resultierende Revolutionen eingehen, wie beispielsweise die Revolution in Ägypten 2011, die Jasminrevolution in Tunesien, die Massenproteste in Israel im September 2011 oder auch die Gewaltexzess in England im August 2011.


Um was genau dreht sich denn diese Occupy-Bewegung?

Laut Wikipedia prangert die Bewegung "die soziale Ungleichheit in den Vereinigten Staaten an und sieht in sich die 99 Prozent der Bevölkerung, die nicht länger die Gier und Korruption von 1 Prozent der Bevölkerung hinnehmen wird. Die Kritik richtet sich gegen einen zu starken Einfluss der reichsten Amerikaner auf die Politik und Gesetzgebung (sogenannte Plutokratie) sowie eine zu banken- und wirtschaftsfreundliche Politik. Durch eine friedliche, längerfristige Besetzung der Wall Street sollen entsprechende politische Änderungen bewirkt werden."


Die Proteste und Demonstrationszüge wuchsen immer weiter und so kam es, dass sie am 15. Oktober im globalen Rahmen stattfanden und es in knapp 100 Ländern Occupy-Proteste gab. Ein lesenswerter Artikel findet sich in der Zeit.




In Deutschland sah das ganze in etwa wie folgt aus:




In diesem Zeit-Artikel ist die Sprache von 40 000 Menschen, die allein in Deutschland auf die Strasse gegangen sind um ihren Unmut zu bekunden.

Anlässlich einer Occupy-Aktion am Börsenplatz in Stuttgart am 29.10.2011 wurde folgendes Dokument verlesen (es ist äquivalent zu den bei Occupy Wall Street verlesenen Kundgebungen):

Zum Anlass unserer solidarischen Zusammenkunft, um ein Gefühl von Ungerechtigkeit gegenüber der Masse auszudrücken, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, was uns zusammen gebracht hat. Wir schreiben dies, damit alle Menschen, denen von Konzernen Unrecht angetan wird, wissen dass wir ihre Verbündeten sind.

Als ein vereintes Volk erkennen wir die folgenden Punkte an:

  • dass die Zukunft der Menschheit die Zusammenarbeit ihrer Mitglieder erfordert
  • dass unser System unsere Rechte schützen muss
  • dass, falls das System korrumpiert ist, es an jedem Einzelnen liegt, seine Rechte und die seiner Nachbarn zu schützen
  • dass eine demokratische Regierung ihre legitime Macht vom Volk bezieht, aber Konzerne keine Einwilligung zur Ausbeutung der Völker und des Planeten einholen
  • dass keine wahre Demokratie existieren kann, wenn alle Prozesse von der Wirtschaft bestimmt werden
Wir wenden uns an euch, in einer Zeit, in der Konzerne, die ihre Profite über Menschen, Eigennutz über Gerechtigkeit und Unterdrückung über Gleichheit stellen, unsere Regierungen beherrschen. Wir haben uns hier friedvoll versammelt, wie es unser Recht ist, um folgenden Fakten Gehör zu verschaffen:
  • Sie haben uns unsere Häuser in illegalen Zwangsversteigerungen geraubt, obwohl ihnen die ursprünglichen Hypotheken nicht gehörten
  • Sie haben sich ungestraft Rettungsgelder von Steuerzahlern geholt und bezahlen immer noch exorbitante Boni an die Vorstände
  • Sie setzen die Ungleichbehandlung und Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von Alter, Hautfarbe, Geschlecht und sexueller Orientierung fort
  • Sie haben durch Fahrlässigkeit den Nahrungsbestand vergiftet und untergraben das Agrarsystem durch Monopolisierung
  • Sie bereicherten sich durch Folter, Einkerkerung und grausame Behandlung von Tieren und vertuschen diese Praktiken
  • Sie haben kontinuierlich Angestellte ihrer Rechte beraubt, bessere Bezahlungen und sicherere Arbeitsbedingungen zu erhandeln
  • Sie haben Studenten mit vielen zehntausenden Dollar/Euro Verschuldung für Bildung als Geiseln genommen, obwohl Bildung an sich ein Menschenrecht ist
  • Sie haben kontinuierlich Arbeit ausgegliedert und die Ausgliederung als Mittel genutzt, um Löhne zu drücken und die Gesundheitsversorgung zu reduzieren
  • Sie haben die Gerichte beeinflusst, um die gleichen Rechte wie Bürger zu erhalten, aber ohne den gleichen Strafbarkeiten und Pflichten zu unterliegen
  • Sie haben Millionen Dollar/Euro für Anwälte ausgegeben, die nach Wegen suchen, um aus Krankenversicherungsverträgen herauszukommen
  • Sie haben unsere Privatsphäre zu einer Handelsware gemacht
  • Sie haben Militär und Polizei dazu benutzt, die Pressefreiheit zu beschneiden
  • Sie haben sich aus Profitgier beständig geweigert, fehlerhafte und lebensgefährliche Produkte vom Markt zu nehmen
  • Sie bestimmen die Wirtschaftspolitik, trotz der katastrophalen Ergebnisse ihrer Wirtschaftspolitik in der Vergangenheit und deren Auswirkungen in der Zukunft
  • Sie haben Politikern, die für ihre Regulierung verantwortlich sind, große Geldsummen zugestiftet
  • Sie verhindern immer noch alternative Energieformen, um uns vom Öl abhängig zu halten
  • Sie verhindern immer noch Generika, die Menschenleben retten oder Leiden mildern können, nur um Investitionen zu schützen, die bereits profitabel waren
  • Sie haben aus Profitgier bewusst Öllecks, Unfälle, Bilanzfälschungen und die Unwirksamkeit bestimmter Inhaltsstoffe verschwiegen
  • Sie halten die Menschen absichtlich uninformiert und in Angst durch die Kontrolle der Medien
  • Sie haben Privatverträge akzeptiert, um Gefangene hinzurichten, selbst wenn ernsthafte Zweifel an ihrer Schuld erhoben wurden
  • Sie haben Kolonialismus hier und im Ausland fortgesetzt
  • Sie haben an der Tötung und Folterung von unschuldigen Zivilisten im Ausland teilgenommen
  • Sie stellen immer noch Massenvernichtungswaffen her, um Regierungsaufträge zu erhalten

An die Bürger Stuttgarts, Deutschlands, Europas und der Welt:

Wir, die Occupy-Bewegung Stuttgart, die den Börsenplatz Stuttgart seit dem 21.10.2011 besetzt haben, fordern Euch auf, Eure Macht geltend zu machen. 
Übt euer Recht aus, Euch friedvoll versammeln zu dürfen, besetzt öffentliche Plätze, schafft einen Prozess, der unsere Probleme adressiert und erarbeitet Lösungen, die allen zugänglich sind.
Allen Gemeinden, die aktiv werden und Gruppen im Geiste direkter Demokratie bilden, bieten wir unsere Hilfe an, Dokumente und alle Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, weiterzugeben.
Schliesst Euch uns an und verschafft Euren Stimmen Gehör!

Nun gibt es viele verschiedene Nuancen der unterschiedlichen Bewegungen, jedoch kann man folgende Gemeinsamkeiten festhalten (Beobachtung des Unsichtbaren - Notizbuch von Thorsten Wiesmann):
  • gewaltfreie Aktionen, Einbeziehung, Dezentralisation
  • Nutzung der sozialen Medien zur Vernetzung
  • eine neue Definition der Identität als umfassende Matrix, welche alles gleichermaßen mit allem verbindet (daraus entsteht eine neue Weltsicht und eine neue Ethik)
  • ganzheitliche Betrachtungsweisen der Probleme auf diesem Planeten: Wahrnehmung als gemeinsame Weltbürger jenseits von rein nationalistischem Interesse
  • Identifizierung der synergistischen Effektivität eines weltweit integrierten Prozesses (es gibt keine klare Trennung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Der Mensch lernt im Einklang mit der Natur zu leben, wenn deren Ressourcen gerecht geteilt und im Hinblick auf Nachhaltigkeit bewirtschaftet werden. Hierzu gehört es die wahren Kosten der Produkte aufzudecken, die hergestellt werden: Gesundheitskosten, Umweltkosten etc. mitgerechnet)
  • Neue Definition des Begriffes Reichtum als progressive Meisterung der Materie durch den Geist. Unser Reichtum ist inhärent gemeinschaftlicher Reichtum, ein common wealth. Unser common wealth kann nur wachsen und er wächst mit einer synergetischen Beschleunigung
  • Das Erkennen der wahren Natur des Reichtums führt zur Ablehnung der bisherigen konkurrierenden Systeme deren Rechnungswesen antisynergetisch ist (Zinszahlungen formten bisher ein selbstzerstörerisches wertminderndes System)
  • Direktberichterstattung ermöglicht spontane wellenartige Reaktionen
  • Besetzung des öffentlichen Raumes
  • Selbstdefinition entsteht erst aus dem Dialog mit anderen Menschen und Gruppierungen (erst das Ganze bestimmt das Verhalten der Bewegung)
  • Das Verschleiern der politischen Identität durch das Fehlen von Führerfiguren. Indifferenz gegenüber dem Kult um Persönlichkeiten. Keiner braucht mehr durch einen anderen repräsentiert zu werden, weil alle durch die Möglichkeit welche die Technik eröffnet, nun direkt zueinander sprechen können.
  • Die Ablehnung der herkömmlichen Art von repräsentativer Politik
  • Solidarität über den virtuellen Raum durch diejenigen, die nicht direkt an einer Aktion teilnehmen können. Ein großer stiller Teil der Bevölkerung, der die Proteste zumeist passiv unterstützt (nach Umfragen vom 17.10.2011 unterstützen etwa 72% der Wähler in New York City die Besetzung des Parks)
  • Protestmärsche sowie gewaltfreier Widerstand gegen Zwangsräumungen
  • Anfänge eines neuen Demokratieverstandes durch offene Konsens-Verfahren: die Bevölkerung ist so nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Quelle der Demokratie




Aber wie kann es eigentlich sein, dass 99% der Menschheit nichts vom Kuchen abbekommen? In diesem Artikel aus der Süddeutschen geht folgendes hervor:

"Der Trend begann in den siebziger Jahren. Von 1970 bis heute haben sich die Gehälter von Amerikas Top-Managern real mehr als vervierfacht; derweil stieg der durchschnittliche Lohn inflationsbereinigt um nur karge 26 Prozent. Wer oben war, bekam immer schneller immer mehr: Das Einkommen des bestverdienenden Tausendstels der US-Gesellschaft stieg von 1970 bis 2008 um 385 Prozent auf 5,6 Millionen Dollar pro Jahr; die zweitbeste Schicht (die Top 0,1 bis 0,5 Prozent) legte um 141 Prozent auf 878.139 Dollar zu. Und die dritte Cremeschicht (die Top 0,5 bis 1,0 Prozent) verbesserte sich um 90 Prozent auf exakt 443.102 Dollar. Jene 137 Millionen Amerikaner, die die unteren 90 Prozent in der Einkommenspyramide ausmachen, haben von 1970 bis 2008 mit einem Realeinkommen von 31.244 Dollar nicht einen Cent dazugewonnen.
Das ist die neue Wirklichkeit: Amerika zerfällt in zwei Teile - in die Reichen und den Rest. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die soziale Not verschärft und Millionen Mittelschichts-Amerikaner um den Job und ihr Eigenheim gebracht. Aber die sozi-ökonomischen Triebkräfte, die Amerika zerreißen, wirken sehr viel länger.
Bis zu den späten siebziger Jahren galt ein ungeschriebener Kontrakt, der Amerikas Arbeitnehmer am Wohlstandszuwachs teilhaben ließ: Von 1947 bis 1979 stiegen Produktivität, mittleres Einkommen und durchschnittlicher Lohn weitgehend parallel. Das war der "fair deal", und der zerbrach Anfang der achtziger Jahre. Im Jahr 2007 strich das oberste Hundertstel 23,5 Prozent des Volkseinkommens ein. 1976 hatte ihr Anteil noch bei 8,9 Prozent gelegen.    ... "

Weiterhin möchte ich an dieser Stelle eine Studie erwähnen, die die Verteilung des Geldflusses und der damit einhergehenden Macht repräsentiert. Spätestens jetzt sollte sich jeder bewusst machen, dass der klassische Spruch "Geld regiert die Welt" absolut wahr ist. Das Problem ist jedoch, dass das Geld unvorstellbar unfair verteilt ist und es somit einen elitären Kreis von Institutionen bzw. einigen wenigen Menschen gibt, die den Großteil des Geldes und somit der Macht verwalten. 
Diese Studie "kommt zu dem Ergebnis, dass lediglich 147 Konzerne die Weltwirtschaft kontrollieren. Besonders Banken und Rentenfonds stehen mit ihrem Einfluss ganz weit vorne."
Weiterhin heißt es: "Das Ergebnis ist, dass diese 147 Unternehmen, die weniger als ein Prozent der Firmen ausmachen, mehr als 40 Prozent der 43 000 betrachteten internationalen Unternehmen kontrollieren. Die Analyse zeigt die große Macht der Finanzinstitute."


Ich hoffe dass sich einige von euch die erdrückende Anzahl von Fakten bewusst machen und realisieren, dass genau diese Bewegung eine gute Chance hat, um unsere Gesellschaft, unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen. Es kann nicht sein, dass sich einige wenige Menschen durch das Leiden von 99% der Weltbevölkerung bereichern und diese derart versklaven! Jeder Einzelne von uns muss sich gegen dieses System wehren! Informiert euch weiter! Bildet euch eure eigene Meinung und lasst sie euch nicht durch die Medien einreden!




"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlicherweise glaubt, frei zu sein"
(Johann Wolfgang von Goethe)




Die Korrupten fürchten uns.
Die Ehrenwerten unterstützen uns.
Die Heldenhaften schließen sich uns an.

Wir können nur zusammen als geschlossene Einheit, als gemeinschaftliche Gesellschaft, als ein vereintes Volk gegen dieses System ankämpfen und eine Zukunft für uns gestalten, die WIR formen und nicht jemand anders. Wir sind die 99%!



Donnerstag, 8. September 2011

USA Schulden

Hallo Leute! In diesem Eintrag möchte ich euch kurz die Schulden der größten Wirtschaftsnation unserer Erde näher bringen. Dabei stellt sich mir die Frage, ob es richtig ist dass das "reichste" Land der Welt Schulden in diesem Ausmaß hat. Kann man unser derzeitiges Wirtschafts- bzw. Finanzsystem und den Kapitalismus überhaupt als gesund bezeichnen? Ist es nicht angebracht dass wir uns über zeitgemäßere Konzepte Gedanken machen?

Schaut euch mal diese Bilderstrecke an und macht euch bewusst, dass diese Verschuldung einfach total verrückt und krank ist.



Die USA haben Schulden aufgetürmt wie kein anderes Land der Erde. Diese Grafik-Strecke wurde entwickelt, um die Verschuldung der größten Wirtschaftsnation der Welt zu verdeutlichen. Die Übersicht beginnt mit einer 100-Dollar-Note



10.000 Dollar. Genug für einen großartigen Urlaub oder ein gebrauchtes Auto. Viele Menschen müssen dafür etwa ein knappes Jahr arbeiten.




Eine Million Dollar. Im weltweiten Durchschnitt muss ein Mensch für eine solche Summe etwa 92 Jahre arbeiten.




Hundert Millionen Dollar. Das Geld passt als Stapel noch auf eine ISO-Palette.




Eine Milliarde Dollar. Für einen Bankraub dieser Größenordnung bräuchte man schon Hilfe.



Eine Billion Dollar. Die USA machen in einem Jahr noch mehr Schulden. Dieses Jahr werden 1,7 Billionen Dollar erwartet.



Eine Billion Dollar aus anderer Perspektive. Zum Vergleich eine Boeing 747-400 und ein American-Football-Feld sowie ein Fußball-Feld nach europäischen Normen.



15 Billionen Dollar. Das entspricht etwa den prognostizierten Staatsschulden der USA bis Jahresende 2011.



114,5 Billionen Dollar. So hoch ist die Summe aller ungedeckten Verbindlichkeiten der USA - also Staatsschulden einschließlich Renten, Sozialleistungen und privaten Schulden der Bürger.


Quellen


Es gibt viele Menschen, die sich mit alternativen Wirtschaftssystemen beschäftigen und innovative und zukunftsweisende bzw. nachhaltige Ideen haben. Amartya Sen habe ich euch ja bereits vorgestellt.


Montag, 1. August 2011

Ansätze zu Lösungen der Probleme der Erde

Im letzten Post habe ich mich mit der riesigen Krise der Erde befasst und auch schon einige Anregungen und Ideen vorgestellt. In diesem Post will ich euch mal näher bringen, wie Menschen auf der ganzen Welt bereits tolle Ideen umgesetzt haben und wie groß die Bewegung zur Rettung der Erde mittlerweile ist. Doch dazu später mehr.




Effizienz in der Kommunikation ist eine Frage der Vereinfachung.


Aufbauend auf dem gemeinsamen Lösungsansatz gilt es, eine gemeinsame Kommunikationsstrategie zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung zu entwickeln.

Kommunikativer Absender der zukünftigen Kampagnen ist die neue Initiative mit dem gemeinsamen Logo sowie dem Motto jetzt-die-welt-retten.de, welches auf unterschiedliche Art und Weise übersetzt werden kann. Diese Kommunikationselemente werden von den einzelnen mitwirkenden Gruppen und Organisationen in ihre bestehende, individuelle Kommunikation integriert.

Der große gemeinsame Absender fungiert als übergreifender Nenner in den verschiedenen, weltweiten Kampagnen. Wesentlich für die nationale Kommunikation ist somit, dass gleichzeitig 198 andere Nationen hinter der eigenen nationalen Kampagne stehen. So wird ein größeres Selbstbewusstsein vermittelt und eine höhere Wirkung gewährleistet.

Ein Beispiel dafür ist eine Kampagnenidee, die von der Hamburger Werbeagentur Leagas Delaney eigens für den Konsultationsprozess konzipiert wurde. Im Fokus steht der Aufruf zur Bündelung von Kräften und die Überwindung von Einzelinteressen. Die Mechanik ist einfach und von hoher Symbolik:

Es werden jeweils zwei Prominente zusammen gezeigt, die in der Öffentlichkeit grundsätzlich unterschiedliche Positionen vertreten: im Sport, in der Wirtschaft, in der Politik, im Glauben, in der Kultur etc. Mit ihrem gemeinsamen Statement "Es kann nur eine Meinung geben: Jetzt die Welt retten" stellen sie ihre eigenen, individuellen Interessen und Eitelkeiten zurück und demonstrieren im Sinne des gemeinschaftlichen Prozesses Geschlossenheit.


Komplexität braucht klare Zielvorgaben.




Zahlreiche Menschen zeigen, dass eine bessere Welt möglich ist:

  • Muhammad Yunus führte Bangladesch mit Kleinstkrediten aus der schlimmsten Armut. "Nach Yunus Vorstellungen muss „die Struktur des Kapitalismus vervollständigt werden“ durch die Einführung von Sozialunternehmen. Der Zweck dieser Unternehmen soll nicht die Gewinnmaximierung sein, sondern die Lösung von sozialen und Umweltproblemen. „Wenn man die profit-maximierende Brille abnimmt und zur sozialen Brille greift, sieht man die Welt in einer anderen Perspektive“, meinte er. Falls ein Gewinn anfalle, werde er in das Unternehmen reinvestiert. Die Anteilseigner verdienen nichts, können ihr Kapital jedoch mit der Zeit zurückerhalten. Attraktiv sei eine derartige Geldanlage für Menschen, die Gutes tun wollen, wovon es viele gebe, nach Überzeugung von Yunus." (aus Wikipedia)


  • Vandana Shiva hat in Indien Patentrechte zurückerkämpft. Shiva gründete 1991 eine Organisation namens Navdanya ("Neun Saaten"), welche sich als Pionier einer Bewegung zur Sicherung von Saatgut traditioneller Nahrungspflanzen sieht. "Navdanya sammelt und sichert regionale Sorten und baut sie auf der Versuchsfarm im nordindischen Dehradun am Fuß des Himalaya an. Navdanya will biologischen Anbaumethoden fördern, die Bauern schützen, die Bevölkerung mit guten Lebensmitteln versorgen und lokale Märkte stärken. Navdanya installierte 46 Saatgutbibliotheken in ganz Indien und hat inzwischen nach eigenen Angaben rund 200.000 Bauern geholfen." (aus Wikipedia)


  • Hans Küng forscht nach einem gemeinsamen Weltethos. Informationen zur Person und zum Weltethos

Grundüberzeugungen:

Kein Zusammenleben auf unserem Globus ohne ein globales Ethos.
Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen.
Kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen.
Kein Dialog zwischen den Religionen und Kulturen ohne Grundlagenforschung.
Kein globales Ethos ohne Bewusstseinswandel von Religiösen und Nicht-Religiösen.

"Diese eine Welt braucht ein Ethos; diese eine Weltgesellschaft braucht keine Einheitsreligion und Einheitsideologie, wohl aber einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele." (Zitat aus obigem Wikipedia-Artikel)



  • Wangari Maathai, die Wüstengebiete aufforstet. "Im Jahr 2004 erhielt die Umweltaktivistin, die in zielstrebiger Förderung von afrikanischer Frauenpolitik die beste Vorbeugung gegen Wasser- und andere Umweltschäden sieht, als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis." (Wikipedia)



  • Amartya Sen hat ein alternatives Wirtschaftssystem entworfen. Der Hauptgedanke Sens bezieht sich auf die Vergrößerung der individuellen Freiheiten zur Minderung der sozialen, globalen Ungerechtigkeiten.


Fünf einander ergänzende Freiheiten sind unter anderem für den Entwicklungsprozess von Bedeutung:

  1. Die politische FreiheitBei ihr spielt die Demokratie eine wesentliche Rolle, denn sie vergrößert die Verwirklichungschancen der Menschen und ist deshalb die beste Regierungsform. Sie ist ein wesentlicher Weg zur Erweiterung der Freiheiten. Das liegt daran, dass sie den Menschen ermöglicht, ihre Meinungen auszudrücken. Zugleich kann man die Werte und Prioritäten der Gesellschaft öffentlich kommunikativ festlegen.
  2. Ökonomische EinrichtungenEin zusätzlicher wichtiger Faktor für die Entwicklung ist der ungestörte und freie Zugang zum Markt und zum Arbeitsmarkt. Angesichts dessen, dass staatliche Regulierungen unter bestimmten Umständen legitim oder sogar notwendig sind, spricht sich Sen nicht für eine reine Marktwirtschaft aus. 
  3. Soziale ChancenBeginnend mit den sozialen Institutionen wird es den Menschen ermöglicht, am wirtschaftlichen Fortschritt teilzuhaben. Die Leistung des Marktes hängt nicht nur von den politischen, sondern auch stark von den sozialen Bedingungen ab.
  4. Gesellschaftliche TransparenzTransparenz ist die Basis des Vertrauens, auf der eine funktionierende Gesellschaft aufbaut. Sie wirkt vorbeugend gegen Korruption und einen unverantwortlichen Umgang mit Finanzmitteln und Macht. Politische und ökonomische Freiheiten werden stark durch Transparenzgarantien beeinflusst. Im selben Atemzug nennt Sen als das historische Verdienst des Kapitalismus die Entwicklung einer kapitalistischen Moral.
  5. Soziale Sicherheit Sie gehört zu den instrumentellen Freiheiten, die einerseits Ziel, anderseits aber auch ein Mittel der Entwicklung sind. Sozialversicherungen verhindern oft, dass außerordentliches Elend oder Armut entstehen, sie können Menschen sogar vor dem Tod bewahren. Unter anderem gehören in diese Sparte die Hilfe für Arbeitslose, Unterstützung bei Hungersnöten und von Mittellosen. In "Die Ökonomie für den Menschen" spricht sich Amartya Sen gegen zwei übliche Einsprüche gegen staatliche Sozialsysteme aus. Einerseits die Stammtischaussage, zu viel Unterstützung würde dem Arbeitslosengeldempfänger die Motivation zur Arbeitssuche nehmen. Da es aber aus der Empirie keine Daten und Statistiken über dieses angebliche Phänomen gibt, ist es sehr fragwürdig, ob dies auch zutrifft. Abgesehen davon ist es für den Empfänger der Unterstützung ein erniedrigender Zustand, weil sie ihn mehr oder weniger zu einem Empfänger von Almosen macht. Die zweite Kritik, die besagt, das System würde oft missbraucht werden, weist er zurück. Er legt hier dar, dass man solche Unterstützungen nicht verringern oder eliminieren könne, ohne die wirklich Bedürftigen dabei in Mitleidenschaft zu ziehen. (aus Wikipedia)



Und natürlich noch viele viele mehr. Wenn jemand meint, dass eine spezielle Person in dieser Liste fehlt, dann könnt ihr mir das gerne mitteilen. Ich habe nur eine grobe Auswahl getroffen.




Die Menschheit verfügt ausserdem über viele wertvolle Institutionen:

  • Agenda 21 ist ein entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, ein Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung, beschlossen von 172 Staaten auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) in Rio de Janeiro (1992). Mit der Entwicklungsvorstellung von nachhaltiger Entwicklung (sustainable development) sollen durch eine veränderte Wirtschafts-, Umwelt- und Entwicklungspolitik die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne die Chancen künftiger Generationen zu beeinträchtigen. (aus Wikipedia)
  • attac (association pour la taxation des transactions financières et pour l'action citoyenne - Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen)  ist eine globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation, die am 3. Juni 1998 in Frankreich gegründet wurde" und nach eigenen Auskünften weltweit 90.000 Mitglieder hat (in 50 Ländern). Attac kritisiert die neoliberale Globalisierung und versucht u.a. mit Demonstrationen und Bildungs- und Aufklärungsarbeit gegen Armut und Ausbeutung zu kämpfen.


  • Brundtland-Bericht ist ein von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung veröffentlichter Bericht aus dem Jahre 1987 in dem es um die Definition des Begriffs "Nachhaltige Entwicklung" geht. "Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Im Wesentlichen ist dauerhafte Entwicklung ein Wandlungsprozess, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investitionen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und künftige Potential, menschliche Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen" (aus Wikipedia)
  • CSI (Centre for Social Investment - Zentrum für soziale Investitionen und Innovationen) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. "Die Aufgabe des CSI ist es, durch Forschung, Lehre, Netzwerkarbeit und Beratung das Verständnis sozialer Investitionen – also aller Arten privater Beiträge zum Gemeinwohl - in theoretischer wie praktischer Hinsicht zu erweitern." "Das zentrale Forschungsthema des CSI sind soziale Investitionen (Stiftungswesen, Zivilgesellschaft und Sozialwirtschaft. Hierzu werden nationale und internationale Forschungsprojekte mit Betonung der europäischen Ebene durchgeführt. Der Begriff der sozialen Investition beschreibt im engeren Sinne die Verteilung von Kapital, um die soziale und ökonomische Wohlfahrt von Menschen zu steigern. Allerdings basieren Demokratie und Zivilgesellschaft nicht nur auf Geld, sondern ebenso auf Werten, ehrenamtlicher Arbeit, engagierten Menschen und Netzwerken aus Vertrauensbeziehungen." (aus Wikipedia)
  • Erd-Charta ist eine "Deklaration grundlegender ethischer Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab dar und soll als völkerrechtlich verbindlicher Vertrag von der internationalen Staatengemeinschaft ratifiziert werden." (aus Wikipedia)
Grundprinzipien

1) Achtung haben vor der Erde und dem Leben in seiner ganzen Vielfalt.
2) Für die Gemeinschaft des Lebens in Verständnis, Mitgefühl und Liebe sorgen.
3) Gerechte, partizipatorische, nachhaltige und friedliche demokratische Gesellschaften aufbauen.
4) Die Fülle und Schönheit der Erde für heutige und zukünftige Generationen sichern.
5) Die Ganzheit der Ökosysteme der Erde schützen und wiederherstellen, vor allem die biologische Vielfalt und die natürlichen Prozesse, die das Leben erhalten.
6) Schäden vermeiden, bevor sie entstehen, ist die beste Umweltpolitik. Bei begrenztem Wissen gilt es, das Vorsorgeprinzip anzuwenden.
7) Produktion, Konsum und Reproduktion so gestalten, dass sie die Erneuerungskräfte der Erde, die Menschenrechte und das Gemeinwohl sichern.
8) Das Studium ökologischer Nachhaltigkeit vorantreiben und den offenen Austausch der erworbenen Erkenntnisse und deren weltweite Anwendung fördern.
9) Armut beseitigen als ethisches, soziales und ökologisches Gebot.
10) Sicherstellen, dass wirtschaftliche Tätigkeiten und Einrichtungen auf allen Ebenen die gerechte und nachhaltige Entwicklung voranbringen.
11) Die Gleichberechtigung der Geschlechter als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung bejahen und den universellen Zugang zu Bildung, Gesundheitswesen und Wirtschaftsmöglichkeiten gewährleisten.
12) Am Recht aller - ohne Ausnahme - auf eine natürliche und soziale Umwelt festhalten, welche Menschenwürde, körperliche Gesundheit und spirituelles Wohlergehen unterstützt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Rechten von indigenen Völkern und Minderheiten.
13) Demokratische Einrichtungen auf allen Ebenen stärken, für Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Ausübung von Macht sorgen, einschließlich Mitbestimmung und rechtlichem Gehör.
14) In die formale Bildung und in das lebenslange Lernen das Wissen, die Werte und Fähigkeiten integrieren, die für eine nachhaltige Lebensweise nötig sind.
15) Alle Lebewesen rücksichtsvoll und mit Achtung behandeln.
16) Eine Kultur der Toleranz, der Gewaltlosigkeit und des Friedens fördern.




Ich werde im nächsten Post noch einige andere Institutionen vorstellen. Danke für euer Interesse und ich hoffe dass sich einige durch diese große Menge an Menschen inspirieren und ermutigen lassen, ihr Bewusstsein auf die Rettung unseres Planeten zu auszurichten.

Die Erde wird es euch danken!